Michael Köhl ist
„Alumnus des Monats“ / Jugend forscht porträtiert erfolgreiche Ehemalige
anlässlich des 50-jährigen Jubiläums
„Sich mit anderen zu
messen, ist ein wichtiger Antrieb, um Fortschritt zu erzielen“, sagt der
Physikprofessor Michael Köhl (40). Dazu gehört für ihn auch der internationale
Wettbewerb um die besten Ideen und Resultate, der im Forschungsbetrieb gelebte
Praxis ist. Aber Michael Köhl stellt sich nicht nur dem Wettbewerb, er gewinnt
auch: 1994 erringt er den Bundessieg bei Jugend forscht, und 2013 erhält er mit
der Alexander von Humboldt-Professur den höchstdotierten Forschungspreis
Deutschlands. Die preisgekrönte Wissenschaftskarriere von Michael Köhl ist ein
weiterer Beweis, dass Deutschlands bekanntester Nachwuchswettbewerb seit der
Gründung 1965 ein äußerst wirksames Instrument zur Talentförderung ist.
Im Jahr 1994 tritt der
damals 18-jährige Michael Köhl bei Jugend forscht an. Vorausgegangen ist eine
lange und intensive Forschungsarbeit an seinem Projekt „Computergesteuerte
Auswertung von Sternspektren“. Der Schüler aus dem hessischen Amöneburg
konstruiert aus einem Computer und einem Scheibenwischermotor ein automatisches
Einlesegerät, das Sterndaten wie Helligkeit und Alter automatisch analysiert.
Für seine Erfindung erhält der talentierte Jungforscher beim 29. Jugend forscht
Finale in Magdeburg gleich zwei Bundessiege: den ersten Preis im Fachgebiet Physik
sowie den Preis des Bundespräsidenten für eine außergewöhnliche Arbeit.
Nach seinem Erfolg beim
Bundeswettbewerb bleibt Michael Köhl der Physik treu und studiert das Fach in
Heidelberg, am Massachusetts Institute of Technology in Boston und in Frankfurt
am Main. Nach der Promotion 2001 an der LMU München arbeitet er als
wissenschaftlicher Assistent an der ETH Zürich, wo er 2006 habilitiert wird.
2007 wechselt Michael Köhl an die University of Cambridge. Dort ist er bis 2013
als Professor am Department of Physics tätig. Sein Spezialgebiet sind die
experimentelle Atomphysik und die Quantenoptik. Er erforscht ultrakalte
Teilchen, bei bis zu minus 273 Grad Celsius, und deren Wechselwirkungen
untereinander. Das Spannende daran ist: Aufgrund der extrem niedrigen
Temperaturen kann das Verhalten der Teilchen besonders präzise beobachtet
werden. Die Ergebnisse seiner Forschung werden beispielsweise für die
Entwicklung von Quantencomputern genutzt, die unsere Kommunikation in Zukunft
sicherer machen können.
Die Humboldt-Professur
ermöglicht es Michael Köhl, seine erfolgreiche Forschungsarbeit seit 2013 an
der Universität Bonn fortzusetzen. Mit der Preissumme von fünf Millionen Euro
kann er dort ein spezielles Forschungszentrum aufbauen, um noch umfassender an
der Schnittstelle von Quantenoptik und Kondensierter Materie zu forschen. Sein
Fokus richtet sich dabei auf die Herstellung von Teilchen, die um ein
Zehnfaches kälter sind als bislang üblich. Diese können – so hofft der
Wissenschaftler – künftig Erkenntnisse liefern, die derzeit noch nicht einmal
theoretisch erschlossen sind. Eine spannende Aufgabe in einer
wissenschaftlichen Karriere, zu der Jugend forscht den Grundstein legte.
Druckfähige Fotos von
Michael Köhl gibt es unter www.jugend-forscht.de.
Pressekontakt:
Stiftung Jugend forscht
e. V.
Dr. Daniel Giese
Tel.: 040 374709-40
Fax: 040 374709-99
E-Mail: presse@jugend-forscht.de
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Jugend forscht – Wir fördern Talente
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