Hochbegabung in Wissenschaft
und Forschung
Das neue Leibniz-Journal widmet sich der Ernährung. Dabei
geht es nicht nur um gesundheitliche Aspekte, sondern auch um Fragen der
Welternährung und Menschenrechte, um Lebensmittel-Innovationen oder darum, was
unsere Vorfahren in der Steinzeit zu sich nahmen.
Bei Fragen
zur Ernährung scheiden sich oft die Geister: konventionell, Bio, vegetarisch
oder vegan? Und: Wie schmackhaft kann gesundes Essen sein; oder wie günstig,
nachhaltig und fair produziertes? Die meisten der Fragen kann letztlich nur
jeder für sich beantworten; es gibt kaum ein Richtig oder Falsch. Aufgabe der
Wissenschaft ist es daher, jeden mit den Fakten zu versorgen, die er für seine
individuelle Lebensführung benötigt.
So plädiert
Tilman Grune vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung im Interview für
„gesunde Mischkost“, hält jedoch Steuern auf vermeintlich ungesunde
Lebensmittel wie Zucker und Fett für wenig wirkungsvoll und erhofft sich neue
Erkenntnisse, wenn Ernährungsforscher künftig enger mit Agrarwissenschaftlern
und Ökonomen zusammenarbeiten.
Die
Aquakultur, lange verpönt, könnte schon bald bei der Ernährung der wachsenden
Weltbevölkerung eine relevante Rolle spielen. Davon ist das Leibniz-Zentrum für
Marine Tropenökologie in Bremen überzeugt; sofern es gelingt, die Aquakultur
ohne die negativen ökologischen Nebenwirkungen zu betreiben. Ideen dazu gibt
es, etwa multitrophe Aquakulturen, in denen mehrere Organismenarten zusammen
gezüchtet werden.
Hunger war
ein zentraler Motor der menschlichen Entwicklung, berichten Paläontologen; sie
erforschen die Ernährungsgewohnheiten unserer Urahnen und haben herausgefunden,
dass die biologische Evolution des Menschen mit unserer kulturellen Entwicklung
nicht immer Schritt halten konnte; so ist unser Geschmacksempfinden im Prinzip
noch immer das der Steinzeitmenschen.
Weiterhin lesen Sie:
·
Raus mit Euch! Falsche Ernährung, zu
wenig Bewegung und zu viel Stress sind wesentliche Gründe für das zunehmende
Übergewicht bei Kindern. Bremer Forscher suchen nach Auswegen.
·
Innovativ: japanisches Edelfleisch,
glutenfreies Bier und essbare Insekten sind Gegenstand der Forschung.
·
Ess-Kultur: Geschirr im Wandel der Zeit.
·
Welternährung: Hunger ist ein
Gerechtigkeitsproblem, sagt die Friedensforscherin Carolin Anthes und fordert
politische Lösungen.
·
Kreislauf: Aus den Überresten der
Ernährung könnten fruchtbare Substrate entstehen.
Außerdem im neuen
Leibniz-Journal:
- Nur
so ein Vorschlag…:
Die Kolumne des Leibniz-Präsidenten Matthias Kleiner.
- Zukunftsstadt: Schüler bloggen, wie
sie später leben wollen.
·
Forschungspolitik: Der Präsident der
Berliner Humboldt-Universität, Jan-Hendrik Olbertz, über die Zukunft der
Forschungsförderung.
·
Einheit = Alltag? Das Deutsche
Historische Museum Berlin zeigt mit dem Zentrum für zeithistorische Forschung
das Porträt einer Übergangsgesellschaft.
Das
Leibniz-Journal erscheint viermal jährlich. Als PDF und als Blätterversion
steht es online zur Verfügung: www.leibniz-gemeinschaft.de/medien/publikationen/journal/32015/.
Die
Druckversion kann kostenlos abonniert werden (abo@leibniz-gemeinschaft.de).
Pressekontakt für die Leibniz-Gemeinschaft
Dr. Christine Burtscheidt
Tel.: 030 / 20 60 49 – 42
Mobil: 0160 / 800 99 46
Christoph Herbort von Loeper M.A.
Tel.: 030 / 20 60 49 – 48
Mobil: 0174 / 310 81 74
Die Leibniz-Gemeinschaft
Die Leibniz-Gemeinschaft
verbindet 89 selbständige Forschungseinrichtungen. Ihre Ausrichtung reicht von
den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum-
und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute
widmen sich gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevanten Fragen. Sie
betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Grundlagenforschung,
unterhalten wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte
Dienstleistungen an. Die Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im
Wissenstransfer. Sie berät und informiert Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und
Öffentlichkeit. Leibniz-Institute pflegen enge Kooperationen mit den
Hochschulen ‑ u.a. in Form der Leibniz-WissenschaftsCampi, mit der Industrie
und anderen Partnern im In- und Ausland. Sie unterliegen einem transparenten
und unabhängigen Begutachtungsverfahren. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen
Bedeutung fördern Bund und Länder die 89 Institute der Leibniz-Gemeinschaft
gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 18.100 Personen, darunter
9.200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute
liegt bei 1,64 Milliarden Euro.