Translate

Samstag, 19. Dezember 2015

Jugend forscht: 50-jähriges Jubiläum des Gründungsaufrufs





Jugend forscht

Am 19. Dezember 1965 startete die erste Runde von Deutschlands bekanntestem Nachwuchswettbewerb

„Bildungsnotstand“ und ein prognostizierter Fachkräftemangel: Bereits in den 1960er Jahren stand das deutsche Bildungssystem in der Kritik. Der damalige stern-Chefredakteur Henri Nannen ließ es jedoch nicht bei journalistischen Schlagworten bewenden. Er startete eine gesellschaftlich breit angelegte Initiative, um den qualifizierten Nachwuchs an jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern gezielt zu fördern. Unter dem Motto „Wir suchen die Forscher von morgen!“ rief Nannen am 19. Dezember 1965 im stern zur ersten Runde von Jugend forscht auf. Das Vorbild für den neuen naturwissenschaftlich-technischen Wettbewerb kam dabei aus den USA. Dort hatten „Science Fairs“ bereits eine lange Tradition: Bei den im Stil von Messen organisierten Wettbewerben stellten junge Menschen ihre Forschungsprojekte und Erfindungen neben einer fachkundigen Jury auch der Öffentlichkeit vor.

Mit Jugend forscht schuf Nannen einen Leuchtturm in der deutschen Bildungslandschaft. Dabei war er in hohem Maße vorausschauend und innovativ: Zum einen verwirklichte er die Konzepte der individuellen Förderung und des kreativen, forschenden Lernens, die bei Jugend forscht von Beginn an gelebte Praxis waren, lange bevor diese im Zuge der Pisa-Studien allgemein rezipiert wurden. Zum anderen war es Nannens zündende Idee, auf eine enge Verbindung von Schule und Wirtschaft zu setzen. Er gewann Unternehmen dafür, bundesweit die Wettbewerbe auszurichten und Preise zu stiften, während sich Lehrkräfte als Betreuer der Forschungsprojekte der jungen Forscher engagierten.

Heute, 50 Jahre nach Nannens Gründungsaufruf, ist Jugend forscht die größte und älteste Public-private-Partnership ihrer Art in Deutschland. Als Netzwerk vereint Jugend forscht eine Vielzahl von Partnern aus Schule, Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Medien: 250 Unternehmen und Institutionen, darunter alle namhaften Wissenschaftsorganisationen sowie alle Kultusministerien und eine Reihe von Bundesministerien, fördern den Wettbewerb. Kuratoriumsvorsitzende der Stiftung Jugend forscht e. V. ist die Bundesbildungsministerin, Schirmherr der Bundespräsident. Mehr als 5 000 Lehrkräfte engagieren sich ehrenamtlich als Projektbetreuer und Wettbewerbsleiter. Über 3 000 Fach- und Hochschullehrer sowie Experten aus der Wirtschaft sind jedes Jahr als Juroren aktiv.

„Jugend forscht steht für eine einzigartige Erfolgsgeschichte“, sagt Dr. Sven Baszio, Geschäftsführender Vorstand der Stiftung Jugend forscht e. V. „Seit fünf Jahrzehnten ist der Wettbewerb ein äußerst wirksames Instrument zur Förderung junger MINT-Talente“. Knapp eine Viertelmillion junge Forscher und Erfinder haben sich seit 1965 beteiligt. Neun von zehn erfolgreichen Teilnehmern studieren später ein MINT-Fach (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik). Viele von ihnen machen anschließend in Forschung und Wissenschaft Karriere. „50 Jahre nach dem Gründungsaufruf steht fest, dass Jugend forscht das von Nannen formulierte Ziel erreicht hat“, so Baszio. „Deutschlands bekanntester Nachwuchswettbewerb findet und fördert die Fachkräfte, die wir hierzulande damals wie heute dringend benötigen. Auf diese Weise leistet Jugend forscht einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft.“

Pressekontakt:
Stiftung Jugend forscht e. V. 
Dr. Daniel Giese 
Baumwall 5 
20459 Hamburg
Tel.: 040 374709-40 
Fax: 040 374709-99 
_____________________________

Jugend forscht – Wir fördern Talente
_____________________________






Jugend forscht als Wegweiser: Von der ersten Chemie-Bundessiegerin zur Fachlehrerin für Chemie und Physik


Ilona Schulze beim Bundeswettbewerb 1967 (Quelle: Stiftung Jugend forscht e. V.)



Ilona Schulze ist „Alumna des Monats“ / Jugend forscht porträtiert erfolgreiche Ehemalige anlässlich des 50-jährigen Jubiläums

Jugend forscht macht Mut. Eine Teilnahme bei Deutschlands bekanntestem Nachwuchswettbewerb ist nicht nur ein besonderes Erlebnis, für viele junge Talente ist sie auch richtungsweisend bei der Berufswahl. Diese Erfahrung macht Ilona Schulze, die 1967 als 17-jährige Schülerin im Wettbewerb startet und später als Lehrerin selbst jungen Menschen naturwissenschaftliche Inhalte näherbringt. „Ohne Jugend forscht wäre meine berufliche Laufbahn vermutlich anders verlaufen“, sagt sie, die als Schülerin an ihrem Mädchengymnasium nur wenig Chemie- und Physikunterricht erhält. Der Erfolg beim Wettbewerb ermutigt sie, eben diese Fächer für das Gymnasiallehramt zu studieren.

Ilona Schulze, geborene Schüttler, präsentiert beim zweiten Bundeswettbewerb von Jugend forscht ihr Projekt „Untersuchung des Vitamin-C-Gehalts der Gartenkresse unter verschiedenen Wachstumsbedingungen“ – und überzeugt. Die Jury zeichnet sie mit dem Bundessieg im neuen Fachgebiet Chemie aus. Das motiviert sie: „Ich habe mich dann bei diesem Thema festgebissen und nicht wieder aufgehört“, erzählt sie. So verfolgt sie ihr Interesse für Naturwissenschaften im Studium an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn weiter und verlässt die Hochschule 1977 mit einem Doktortitel in Chemie und der Lehrbefähigung für die Fächer Chemie, Physik und Erdkunde. Anschließend zieht es sie nach Leverkusen, wo sie ihre Referendarzeit verbringt und für 16 Jahre an zwei Gymnasien unterrichtet. 1995 wechselt IIona Schulze als Pädagogische Mitarbeiterin ins nordrhein-westfälische Ministerium für Schule und Weiterbildung. 

Nach drei Jahren kehrt sie in den Schuldienst zurück. Am Käthe-Kollwitz-Gymnasium in Wesseling übernimmt sie 1998 den Posten der Stellvertretenden Schulleiterin. Dort treibt sie die Jugend forscht Aktivitäten voran. Die positiven Erfahrungen, die sie einst bei ihrer Teilnahme machte, will sie weitergeben. Als Schulleiterin des Leverkusener Werner-Heisenberg-Gymnasiums ruft sie 2003 die Herbstakademie „Naturwissenschaften“ ins Leben. In diesem Pilotprojekt können Schüler Naturwissenschaften durch eigenes Experimentieren erfahren.  

Parallel engagiert sich Ilona Schulze seit Beginn der 1990er Jahre als Landesjurorin bei Jugend forscht, 1998 wird sie Bundesjurymitglied im Fachgebiet Chemie. Jugend forscht ist für sie ein vorbildliches Beispiel für das Konzept des „forschenden Lernens“, das ihr immer wichtig war. Auch im Hinblick auf die Begabtenförderung, die ihr am Herzen liegt und für die sie sich seit 1999 als Mitglied im Deutschen Verein zur Förderung des mathematischen und naturwissenschaftlichen Unterrichts e. V. sowie ab 2004 als Schulfachliche Dezernentin bei der Kölner Bezirksregierung einsetzt, sieht sie bei Jugend forscht besonderes Potenzial: „Dort treffen Jugendliche auf Gleichgesinnte und knüpfen Kontakte, die häufig weit über den Wettbewerb hinaus bestehen bleiben. Das festigt sie in ihrer Persönlichkeit.“

Auch in Zukunft will sich die inzwischen pensionierte Ilona Schulze weiter für die MINT-Förderung engagieren. Ihr Traum ist es, ein Schülerforschungszentrum zu eröffnen, in dem junge Menschen eigene Projekte entwickeln können. Und vielleicht entsteht dort sogar die ein oder andere Jugend forscht Siegeridee. 

Druckfähige Fotos von Ilona Schulze gibt es unter www.jugend-forscht.de.


Pressekontakt:
Stiftung Jugend forscht e. V.
Dr. Daniel Giese
Tel.: 040 374709-40
Fax: 040 374709-99

_____________________________

Jugend forscht – Wir fördern Talente
_____________________________






Attraktive Talentschmiede Jugend forscht: mehr als 12 000 Anmeldungen für die 51. Wettbewerbsrunde

Zweithöchste Beteiligung in der Geschichte von Deutschlands bekanntestem Nachwuchswettbewerb 

Noch nie waren mehr Mädchen dabei

Die große Attraktivität von Jugend forscht ist auch nach dem erfolgreichen Jubiläumsjahr ungebrochen: Für die 51. Runde von Deutschlands bekanntestem Nachwuchswettbewerb haben sich insgesamt 12 058 Jungforscherinnen und Jungforscher angemeldet, eine Steigerung um 4,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das sind bundesweit die zweithöchsten Anmeldezahlen seit der Gründung von Jugend forscht 1965. Damit liegt das Ergebnis nur geringfügig hinter dem Rekord in der 49. Runde. Im Vorjahr hatten sich 11 502 junge Talente beteiligt.

In der 51. Wettbewerbsrunde melden acht Bundesländer Zuwächse bei den Anmeldezahlen: An der Spitze liegt Bremen mit einer Steigerungsrate von 35,0 Prozent; es folgen das Saarland mit 25,3 Prozent, Schleswig-Holstein mit 22,9 Prozent und Rheinland-Pfalz mit 18,8 Prozent.

Der Favorit unter den Fachgebieten ist wie in den Vorjahren die Biologie mit 22,4 Prozent aller angemeldeten Jungforscher. Es fol­gen die Fachgebiete Technik mit 19,7 Prozent und Chemie mit 19,3 Prozent. Noch nie in der Jugend forscht Geschichte beteiligten sich so viele Mädchen am Wettbewerb: Für die 51. Runde haben sich insgesamt 4 603 Jungforscherinnen angemeldet. Der Mädchenanteil erhöhte sich auf 38,2 Prozent nach 36,8 Prozent im Vorjahr.

„Die herausragende Beteiligung in der 51. Wettbewerbsrunde empfinden wir als Vertrauensbeweis für die wirkungsvolle Talentförderung unseres bundesweiten Jugend forscht Netzwerks. Außerordentlich freuen wir uns über den diesjährigen Anmelderekord bei den Mädchen“, sagt Dr. Sven Baszio, Geschäftsführender Vorstand der Stiftung Jugend forscht e. V. „Dieses tolle Ergebnis beweist die wachsende Attraktivität des Wettbewerbs Jugend forscht gerade bei Schülerinnen. Offenbar begeistern sich immer mehr Mädchen für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) und sehen ihre Chancen und Perspektiven in diesem Bereich. Unser Ziel ist es, auch in den kommenden Jahren möglichst viele junge Talente durch die Teilnahme am Wettbewerb für ein Studium oder eine Ausbildung in den MINT-Fächern zu motivieren.“

Die Jungforscherinnen und Jungforscher treten ab Ende Januar 2016 zunächst bei einem der bundesweit 85 Regionalwettbewerbe an. Dort präsentieren sie insgesamt 6 372 angemeldete Projekte einer Jury und der Öffentlichkeit. Die besten Nachwuchswissenschaftler qualifizieren sich für die Landeswettbewerbe im März und April. Den Abschluss der Wettbewerbsrunde bildet das 51. Bundesfinale vom 26. bis 29. Mai 2016 in Paderborn – ge­meinsam ausgerichtet vom Heinz Nixdorf MuseumsForum (HNF) als Bundespatenunternehmen und der Stiftung Jugend forscht e. V.


Pressekontakt:

Stiftung Jugend forscht e. V.
Dr. Daniel Giese
Baumwall 5
20459 Hamburg
Tel.: 040 374709-40
Fax: 040 374709-99
_____________________________

Jugend forscht – Wir fördern Talente

_____________________________





Montag, 30. November 2015

Beste Konzepte für Schülerforschungszentren ausgezeichnet





Die vier besten Konzepte für Schülerforschungszentren kommen aus Buchholz, Havelberg, Kleve und Leipzig. Sie erhalten jeweils 15.000 Euro Preisgeld.

Über jeweils 15.000 Euro Preisgeld und viel Lob für die eingereichten Pläne können sich vier Schülerforschungszentren aus Deutschland freuen. Sie sind die Sieger des von der Stiftung Jugend forscht e. V. und der Joachim Herz Stiftung ausgeschriebenen Konzeptwettbewerbs zur bundesweiten Gründung neuer Schülerforschungszentren. Durchgesetzt haben sich die Forschungszentren in Buchholz, Havelberg, Kleve und Leipzig. Insgesamt nahmen 20 Initiativen am Wettbewerb teil. Schülerforschungszentren erlauben naturwissenschaftlich-technisch interessierten Jugendlichen, ihre eigenen Ideen in Forschung und Technik unter optimalen Bedingungen umzusetzen.

„Wir freuen uns sehr über die hohe Anzahl an Bewerbungen. Sie zeigt, welch großer Bedarf in diesem Bereich besteht. Wir waren von der Qualität der eingereichten Konzepte begeistert“, sagte Dr. Sven Baszio, Geschäftsführender Vorstand der Stiftung Jugend forscht e. V. „In vielen Regionen Deutschlands haben die Akteure im Bildungsbereich offenbar erkannt, dass Schülerforschungszentren bei der wirkungsvollen Förderung von jungen Talenten in Naturwissenschaften und Technik eine zentrale Rolle spielen sollten. Mit dem Wettbewerb fördern wir aktiv die bundesweite Neugründung von Schülerforschungszentren.“

Die ausgezeichneten Projekte überzeugten aus unterschiedlichen Gründen: Beim Schülerforschungszentrum Buchholz war die Jury vor allem von der Vernetzung mit den örtlichen Schulen und Unternehmen sowie von der geplanten Ausrichtung eigener Wettbewerbe begeistert. Das Zentrum in Havelberg beeindruckte die Jury mit einer Kombination aus Schülerfirmen, Forschungswettbewerben und Workshops zu Rhetorik und Präsentation. Mit einem breiten Fächerspektrum konnte das Konzept für das Forschungszentrum in Kleve punkten. Beim almaLAB in Leipzig lobte die Jury ein umfassendes Betreuungsangebot und die fachliche Anbindung an die Universität. Ohne Preis, aber mit lobender Erwähnung gingen die Konzepte für das „Schülerforschungszentrum 4.0“ in Neu-Ulm und die Erweiterungsidee des Erfurter Zentrums aus dem Rennen.

Mitglieder der Jury unter dem Vorsitz von Dr. Sven Baszio waren Tobias Beck vom Schülerforschungszentrum Südwürttemberg, Klaus-Peter Haupt vom Schülerforschungszentrum Nordhessen, Dr. Roland Lentz von der Industrie- und Handelskammer Darmstadt, Dr. Jörg Maxton-Küchenmeister, Bereichsleiter Naturwissenschaften der Joachim Herz Stiftung, die Jugend forscht Alumna Carlotta Pribbenow sowie Dr. Dirk Stiefs vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt. Verliehen werden die Preise bei der „Fachtagung Schülerforschungszentren“ am 11. Februar 2016 in Erfurt. „Mit der Tagung bieten wir geplanten und bestehenden Schülerforschungszentren einen Rahmen zum gegenseitigen Erfahrungsaustausch und zum Voneinander lernen“, so Dr. Jörg Maxton-Küchenmeister. Unter www.schuelerforschungszentren.de finden Sie weitere Informationen zum Konzeptwettbewerb und zur Tagung.

Mit ihrem besonderen Angebot fördern Schülerforschungszentren junge Talente in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) bestmöglich. Die Zentren greifen einen im Sport- und Musikbereich bewährten Ansatz auf, Talente über den schulischen Unterricht hinaus in ihrer Freizeit mit zusätzlichen Lernimpulsen und individuellem Coaching gezielt zu unterstützen.

Pressekontakt:
Stiftung Jugend forscht e. V.                                          
Dr. Daniel Giese                                                               
Baumwall 5                                                                       
20459 Hamburg                                                               
Tel.: 040 374709-40                                                        
E-Mail: presse@jugend-forscht.de                
www.jugend-forscht.de                                                   

Joachim Herz Stiftung
Sebastian Franke
Langenhorner Chaussee 384
22419 Hamburg
Tel.: 040 533295-32





Mittwoch, 18. November 2015

Effizient Fliegen: Rhythmische Luftstöße steuern Strömung am Flugzeugflügel

Strömungssimulation mit Luftausblasung auf der Tragfläche

Hochbegabung in Wissenschaft und Forschung


Größere und leistungsstärkere Triebwerke machen das Fliegen effizienter. Immer mehr Platz beanspruchen diese gigantischen Antriebsmaschinen an den Tragflächen moderner Passagiermaschinen. Dort beeinflussen sie die Strömung an der Flügeloberfläche und verringern so den Auftrieb. Insbesondere bei Starts und Landungen muss wegen der Riesentriebwerke schneller geflogen werden, um den Auftrieb und die Stabilität zu erhalten. Die Konsequenz: Mit der fortschreitenden Entwicklung größerer Triebwerke wären bald längere Start- und Landebahnen notwendig. Um das zu verhindern, arbeiten Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) an einem System, mit dem sich die Strömung beeinflussen und damit der Auftrieb steigern lässt.

Mit Druckluft gegen den Strömungsabriss

Der Schlüssel zu einer Steigerung des Auftriebs ist das Ausblasen von Druckluft an besonders strömungssensiblen Stellen. Gemeinsam mit Airbus und vielen weiteren europäischen Partnern haben DLR-Forscher im Rahmen des EU-Projektes AFLoNext (Active Flow Loads & Noise Control on Next Generation Wing) die Technik mit Hilfe von Computermodellen untersucht: "Indem wir durch feine schmale Doppelschlitze an der Vorderkante des Flugzeugflügels periodisch Luft ausstoßen, können wir das Strömungsverhalten auf der Profiloberfläche aktiv beeinflussen", erklärt Vlad Ciobaca vom DLR-Institut für Aerodynamik und Strömungstechnik die Herangehensweise, die an der TU Berlin entwickelt und in mehreren gemeinsamen Projekten bis zur Anwendungsreife verfeinert wurde. "Wir konnten zeigen, dass lokale Strömungsablösungen am Übergang vom Triebwerk zum Flügel fast vollständig unterdrückt werden", berichtet der Aerodynamiker. Ebenso funktioniert die Technik am Übergang vom Flügel zur Flügelspitze. Die Druckluft stammt dabei aus sogenannten Aktuationskammern, die in der Vorderkante des Flügels eingebettet sind.

Weniger Treibstoffverbrauch

Die Forscher sprechen bei der Methode auch vom gepulsten Ausblasen: "An der Profiloberfläche des Flügels werden auf diese Weise Wirbel erzeugt, die die oberflächennahe Strömung mit der freien Strömung vermischen. Dadurch wird der maximale Auftrieb erhöht und der Luftwiderstand verringert, was zu einem effizienteren Flugzeug mit weniger Treibstoffverbrauch und CO2-Ausstoß führt", erläutert Ciobaca. "Zugleich kann eine Maschine mit dieser Technik langsamer fliegen, wodurch kürzere Landestrecken benötigt werden." Im Gegensatz zu konventionellen Strömungskontrollsystemen verbraucht die aktive stoßweise Strömungskontrolle weniger Luft, ist wirkungsvoller und weitgehend wartungsfrei. "Das Konzept der stoßweisen Luftausblasung an den Flügelvorderkanten ist bereits etabliert, aber bislang wird es nur an einigen Forschungsflugzeugen eingesetzt. Wir sind die ersten, die diese Form der aktiven Strömungskontrolle am komplexen Triebwerk-Flügel-Übergang erforschen", sagt Ciobaca und fügt hinzu: "Jetzt wird diese Forschung anwendungsrelevant, sie könnte bei Passagiermaschinen viel verbessern."

Vielversprechende Ergebnisse zur neuen Technik wurden zuletzt auch im Rahmen des von Airbus geleiteten Verbundprojektes MOVE.ON gewonnen. Im Niedergeschwindigkeitswindkanal am DLR-Standort Braunschweig (DNW-NWB) hatten die Forscher die aktive Strömungskontrolle gemeinsam mit den Technischen Universitäten Berlin und Braunschweig  an dem Modell eines Außenflügels mit Erfolg getestet. Das Projekt MOVE.ON wurde dabei im Rahmen des Luftfahrtforschungsprogramms vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert.

Technologie mit Serienreife

Um das System so weit zu entwickeln, dass es serienmäßig in die Flugzeuge der nächsten Generation eingebaut werden könnte, gehen die Tests bald in die nächste Runde: Die AFLoNext-Forschergruppe wird – nach jetziger Planung im kommenden Jahr - nach Moskau reisen und die lokale Ablösekontrolle an einem beinahe realgroßen Flügel mit Triebwerk in einem der größten Windkanäle der Welt, dem TsAGI T-101, testen. Ein nächster konsequenter Schritt zur Technologieverifikation, so die beteiligten Wissenschaftler, wären dann Flugversuche an einem realen Flugversuchsträger.


Kontakte:

Falk Dambowsky  
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) Kommunikation, Redaktion Luftfahrt
Tel.: +49 2203 601-3959
Fax: +49 2203 601-3249

Vlad Ciobaca  
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) Institut für Aerodynamik und Strömungstechnik
Tel.: +49 531 295-2962





ZEISS und das Helmholtz-Zentrum Berlin etablieren Partnerschaft

Aufnahmen mit dem Raster-Elektronenmikroskop zeigen,
wie regelmäßig die in ein Silizium-Substrat eingeätzten
Trichter angeordnet sind (links: Längenskala 5 Mikrometer,
rechts: 1 Mikrometer). Die Trichter messen oben im
Durchmesser noch rund 800 Nanometer und laufen
unten auf etwa hundert Nanometer spitz zu. 

Bild: S. Schmitt/MPL



Die Simulation zeigt, wie sich die Form der Nanostrukturen
auf die Lichtkonzentration auswirkt. Je spitzer der Trichter
 zuläuft, desto stärker ist auch das Licht konzentriert
(rot: hohe Konzentration, gelb: geringe Intensität).
Bild: G. Shalev, S. Schmitt/MPL






Nanotechnologie unterstützt Spitzenforschung zu erneuerbaren Energien

Hochbegabung in Wissenschaft und Forschung



Spitzenforschung an neuartigen Materialien mit modernsten ZEISS Elektronenmikroskopen – das ist die Intention der ZEISS labs@location am Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB). Am Montag, den 16. November sind die von Prof. Dr. Silke Christiansen, Leiterin des Instituts „Nanoarchitekturen für die Energieumwandlung“, aufgebauten Labore offiziell eingeweiht worden.

Der exzellente Ruf des HZB in Wissenschaft und Industrie führte zu einer Aufnahme in das ZEISS labs@location Programm. Herausragende Kenntnisse in der Implementierung fortschrittlicher Mikroskopie-Technologien und Anwendungen sind wesentliche Grundlagen für den Aufbau dieses wissenschaftlichen Netzwerks. Silke Christiansen betont: „Die Kooperation geht weit über das übliche Maß bei Industriekooperationen hinaus. Die Partnerschaft mit ZEISS ist für mich eine Quelle der Inspiration. Es ergeben sich beinahe täglich Anfragen, die zu wissenschaftlichem Austausch führen und oft auf länger angelegte Kooperationen hinauslaufen.“ 


Dr. Markus Weber, Leiter des ZEISS Unternehmensbereichs Microscopy, sprach bei der Einweihung der ZEISS labs@location am HZB über die Bedeutung der wissenschaftlichen Community für ZEISS. Die Intention von ZEISS ist es, einen Zusammenschluss von Menschen zu schaffen, die weltweit an der Spitze von Wissenschaft und Forschung stehen – indem sie voneinander lernen, Fachwissen austauschen und sich gegenseitig zu Neuem inspirieren. „Das Engagement für unsere Kunden macht ZEISS zu einem integralen Bestandteil der globalen Forschungsgemeinschaft“, so Weber. 



Prof. Dr. Anke Kaysser-Pyzalla, wissenschaftliche Geschäftsführerin des HZB, erläutert den Gewinn für das HZB: „Diese Kooperation passt perfekt in die Strategie des HZB, so genannte Core-Labs für die Forschung an Energiematerialien mit modernster, teilweise einzigartiger Ausstattung aufzubauen. Die Core-Labs stärken unsere Schwerpunkte in der Energieforschung. Zusätzlich sollen sie als attraktive Infrastrukturen auch externen Nutzerinnen und Nutzern zur Verfügung stehen und zu weiteren strategischen Partnerschaften anregen.“ 



Das Helmholtz-Zentrum in Berlin-Wannsee ist ausgerüstet mit den neuesten Rasterelektronen- und Ionenmikroskopiesystemen. ZEISS Crossbeam 340 FIB-SEM, ZEISS MERLIN FE-SEM und ZEISS ORION NanoFab stellen sicher, dass das Team um Christiansen Materialien im Nano-Maßstab mit den fortschrittlichsten Techniken bearbeiten und abbilden kann. So konnten die Forscher bereits demonstrieren, dass eine Nano-Modifizierung der Siliziumoberfläche die Lichtaufnahme einer Dünnschichtsolarzelle um zwei Drittel erhöhte, wodurch die Effizienz der Solarzelle erheblich gesteigert werden kann. 



Die Zusammenarbeit von ZEISS und HZB umfasst gemeinsame Workshops und Trainings, Gerätevorführungen sowie wissenschaftlichen Austausch. Experten des HZB stehen gemeinsam mit Spezialisten von ZEISS bei wissenschaftlichen Kooperationen beratend zur Seite, um auf spezifische Applikationen und Systemkonfigurationen einzugehen. Von dieser engen Zusammenarbeit profitieren HZB, ZEISS und Kooperationspartner und gewinnen zusätzliche Blickwinkel auf Ihre Forschung und Entwicklung. 



ZEISS labs@location ist eine Community von ZEISS Anwendern, die profundes Wissen und spezialisierte Dienstleistungen zur Verfügung stellt. ZEISS labs@location Partner sind Mitglieder führender Forschungseinrichtungen und haben einen exzellenten Ruf in der Implementierung spezieller Mikroskopie-Technologien und Anwendungen erworben. In dieser Funktion ergänzen sie die ZEISS Microscopy Labs an den globalen Produktions- und Vertriebsstandorten des ZEISS Unternehmensbereichs Microscopy.

Weitere Informationen: 


 Kontakte: 
Prof. Dr. Silke Christiansen
Pressestelle
Dr. Antonia Rötger
Tel.: +49 (0)30-8062-43733



Vom Jugend forscht Sieg zu höchsten wissenschaftlichen Ehren




Michael Köhl ist „Alumnus des Monats“ / Jugend forscht porträtiert erfolgreiche Ehemalige anlässlich des 50-jährigen Jubiläums

„Sich mit anderen zu messen, ist ein wichtiger Antrieb, um Fortschritt zu erzielen“, sagt der Physikprofessor Michael Köhl (40). Dazu gehört für ihn auch der internationale Wettbewerb um die besten Ideen und Resultate, der im Forschungsbetrieb gelebte Praxis ist. Aber Michael Köhl stellt sich nicht nur dem Wettbewerb, er gewinnt auch: 1994 erringt er den Bundessieg bei Jugend forscht, und 2013 erhält er mit der Alexander von Humboldt-Professur den höchstdotierten Forschungspreis Deutschlands. Die preisgekrönte Wissenschaftskarriere von Michael Köhl ist ein weiterer Beweis, dass Deutschlands bekanntester Nachwuchswettbewerb seit der Gründung 1965 ein äußerst wirksames Instrument zur Talentförderung ist.

Im Jahr 1994 tritt der damals 18-jährige Michael Köhl bei Jugend forscht an. Vorausgegangen ist eine lange und intensive Forschungsarbeit an seinem Projekt „Computergesteuerte Auswertung von Sternspektren“. Der Schüler aus dem hessischen Amöneburg konstruiert aus einem Computer und einem Scheibenwischermotor ein automatisches Einlesegerät, das Sterndaten wie Helligkeit und Alter automatisch analysiert. Für seine Erfindung erhält der talentierte Jungforscher beim 29. Jugend forscht Finale in Magdeburg gleich zwei Bundessiege: den ersten Preis im Fachgebiet Physik sowie den Preis des Bundespräsidenten für eine außergewöhnliche Arbeit.

Nach seinem Erfolg beim Bundeswettbewerb bleibt Michael Köhl der Physik treu und studiert das Fach in Heidelberg, am Massachusetts Institute of Technology in Boston und in Frankfurt am Main. Nach der Promotion 2001 an der LMU München arbeitet er als wissenschaftlicher Assistent an der ETH Zürich, wo er 2006 habilitiert wird. 2007 wechselt Michael Köhl an die University of Cambridge. Dort ist er bis 2013 als Professor am Department of Physics tätig. Sein Spezialgebiet sind die experimentelle Atomphysik und die Quantenoptik. Er erforscht ultrakalte Teilchen, bei bis zu minus 273 Grad Celsius, und deren Wechselwirkungen untereinander. Das Spannende daran ist: Aufgrund der extrem niedrigen Temperaturen kann das Verhalten der Teilchen besonders präzise beobachtet werden. Die Ergebnisse seiner Forschung werden beispielsweise für die Entwicklung von Quantencomputern genutzt, die unsere Kommunikation in Zukunft sicherer machen können.

Die Humboldt-Professur ermöglicht es Michael Köhl, seine erfolgreiche Forschungsarbeit seit 2013 an der Universität Bonn fortzusetzen. Mit der Preissumme von fünf Millionen Euro kann er dort ein spezielles Forschungszentrum aufbauen, um noch umfassender an der Schnittstelle von Quantenoptik und Kondensierter Materie zu forschen. Sein Fokus richtet sich dabei auf die Herstellung von Teilchen, die um ein Zehnfaches kälter sind als bislang üblich. Diese können – so hofft der Wissenschaftler – künftig Erkenntnisse liefern, die derzeit noch nicht einmal theoretisch erschlossen sind. Eine spannende Aufgabe in einer wissenschaftlichen Karriere, zu der Jugend forscht den Grundstein legte.

Druckfähige Fotos von Michael Köhl gibt es unter www.jugend-forscht.de.

Pressekontakt:
Stiftung Jugend forscht e. V.
Dr. Daniel Giese
Tel.: 040 374709-40
Fax: 040 374709-99
_____________________________

Jugend forscht – Wir fördern Talente
_____________________________



Leibniz-Journal „Ernährung“: Blick über den Tellerrand

Hochbegabung in Wissenschaft und Forschung


Das neue Leibniz-Journal widmet sich der Ernährung. Dabei geht es nicht nur um gesundheitliche Aspekte, sondern auch um Fragen der Welternährung und Menschenrechte, um Lebensmittel-Innovationen oder darum, was unsere Vorfahren in der Steinzeit zu sich nahmen.

Bei Fragen zur Ernährung scheiden sich oft die Geister: konventionell, Bio, vegetarisch oder vegan? Und: Wie schmackhaft kann gesundes Essen sein; oder wie günstig, nachhaltig und fair produziertes? Die meisten der Fragen kann letztlich nur jeder für sich beantworten; es gibt kaum ein Richtig oder Falsch. Aufgabe der Wissenschaft ist es daher, jeden mit den Fakten zu versorgen, die er für seine individuelle Lebensführung benötigt.

So plädiert Tilman Grune vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung im Interview für „gesunde Mischkost“, hält jedoch Steuern auf vermeintlich ungesunde Lebensmittel wie Zucker und Fett für wenig wirkungsvoll und erhofft sich neue Erkenntnisse, wenn Ernährungsforscher künftig enger mit Agrarwissenschaftlern und Ökonomen zusammenarbeiten.

Die Aquakultur, lange verpönt, könnte schon bald bei der Ernährung der wachsenden Weltbevölkerung eine relevante Rolle spielen. Davon ist das Leibniz-Zentrum für Marine Tropenökologie in Bremen überzeugt; sofern es gelingt, die Aquakultur ohne die negativen ökologischen Nebenwirkungen zu betreiben. Ideen dazu gibt es, etwa multitrophe Aquakulturen, in denen mehrere Organismenarten zusammen gezüchtet werden.

Hunger war ein zentraler Motor der menschlichen Entwicklung, berichten Paläontologen; sie erforschen die Ernährungsgewohnheiten unserer Urahnen und haben herausgefunden, dass die biologische Evolution des Menschen mit unserer kulturellen Entwicklung nicht immer Schritt halten konnte; so ist unser Geschmacksempfinden im Prinzip noch immer das der Steinzeitmenschen.

Weiterhin lesen Sie:
·         Raus mit Euch! Falsche Ernährung, zu wenig Bewegung und zu viel Stress sind wesentliche Gründe für das zunehmende Übergewicht bei Kindern. Bremer Forscher suchen nach Auswegen.
·         Innovativ: japanisches Edelfleisch, glutenfreies Bier und essbare Insekten sind Gegenstand der Forschung.
·         Ess-Kultur: Geschirr im Wandel der Zeit.
·         Welternährung: Hunger ist ein Gerechtigkeitsproblem, sagt die Friedensforscherin Carolin Anthes und fordert politische Lösungen.
·         Kreislauf: Aus den Überresten der Ernährung könnten fruchtbare Substrate entstehen.

Außerdem im neuen Leibniz-Journal:
  • Nur so ein Vorschlag…: Die Kolumne des Leibniz-Präsidenten Matthias Kleiner.
  • Zukunftsstadt: Schüler bloggen, wie sie später leben wollen.
·         Forschungspolitik: Der Präsident der Berliner Humboldt-Universität, Jan-Hendrik Olbertz, über die Zukunft der Forschungsförderung.
·         Einheit = Alltag? Das Deutsche Historische Museum Berlin zeigt mit dem Zentrum für zeithistorische Forschung das Porträt einer Übergangsgesellschaft.

Das Leibniz-Journal erscheint viermal jährlich. Als PDF und als Blätterversion steht es online zur Verfügung: www.leibniz-gemeinschaft.de/medien/publikationen/journal/32015/.
Die Druckversion kann kostenlos abonniert werden (abo@leibniz-gemeinschaft.de).

Pressekontakt für die Leibniz-Gemeinschaft

Dr. Christine Burtscheidt
Tel.: 030 / 20 60 49 – 42
Mobil: 0160 / 800 99 46

Christoph Herbort von Loeper M.A.
Tel.: 030 / 20 60 49 – 48
Mobil: 0174 / 310 81 74

Die Leibniz-Gemeinschaft
Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet 89 selbständige Forschungseinrichtungen. Ihre Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute widmen sich gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevanten Fragen. Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Grundlagenforschung, unterhalten wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen an. Die Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im Wissenstransfer. Sie berät und informiert Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Leibniz-Institute pflegen enge Kooperationen mit den Hochschulen ‑ u.a. in Form der Leibniz-WissenschaftsCampi, mit der Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Sie unterliegen einem transparenten und unabhängigen Begutachtungsverfahren. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die 89 Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 18.100 Personen, darunter 9.200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei 1,64 Milliarden Euro.




Donnerstag, 12. November 2015

Wie das Immunsystem Krebs von normalen Zellen unterscheidet: Meyenburg-Preis 2015 geht an Ton Schumacher

Meyenburg-Preis 2015 geht an Ton Schumacher

Der mit 50.000 Euro dotierte Meyenburg-Preis 2015 geht an den Immunologen Ton Schumacher vom Netherlands Cancer Institute in Amsterdam. Er erhält die Auszeichnung für seine herausragenden Arbeiten zur Immunabwehr von Krebs. Schumacher konnte in wegweisenden Studien elegant zeigen, dass eine erfolgreiche Krebs-Immunabwehr von veränderten Proteinstrukturen abhängt, die durch Erbgut-Mutationen in den Tumorzellen entstehen.
Der Meyenburg-Preis wird am Mittwoch, 11. November 2015, im Rahmen eines Symposiums im Deutschen Krebsforschungszentrum verliehen.

Die Idee, Krebs mit den Waffen des körpereigenen Immunsystems zu bekämpfen, ist bestechend. Doch erst seit es 2010 gelang, mit Wirkstoffen bestimmte „Bremsen“ des Immunsystems zu lösen, können Krebsmediziner mit Immuntherapien Behandlungserfolge erzielen. Inzwischen gibt es Medikamente gegen verschiedene solcher „Immunbremsen“, die bei zahlreichen, teilweise auch fortgeschrittenen Krebsarten das Überleben von Patienten verlängern.

Wie unterscheiden die Abwehrzellen zwischen gesundem Gewebe und Krebszellen? Die in Krebszellen zahlreichen Erbgut- Mutationen können dazu führen, dass Proteine in veränderter Form gebildet werden. Da diese Protein-Varianten während der Krebserkrankung neu entstehen, werden sie als „Neoantigene“ bezeichnet. Forscher postulieren seit langem, dass sie ideale Zielscheiben für die Abwehrzellen darstellen, denn diese neuen Strukturen erkennt das körpereigene Immunsystem als fremd hat noch keine Toleranz gegen sie entwickelt. Das würde auch bedeuten, dass Tumoren mit besonders vielen Mutationen eher durch Immuntherapie zu kontrollieren wären.

Den Beweis für diesen Zusammenhang konnte Ton Schumacher erbringen: Unter anderem verglich er in einer Studie das Tumorerbgut vieler Lungenkrebs-Patienten und fand heraus, dass die Immuntherapien dann am besten wirkten, wenn die Krebszellen besonders viele Neoantigene enthalten.

„Die Bedeutung von Ton Schumachers Ergebnissen lässt sich gar nicht hoch genug einschätzen“, sagt Christof von Kalle, Vorstandsmitglied der Meyenburg-Stiftung. „Denn nur wenn verstehen, wogegen das Abwehrsystem genau reagiert, können wir vorhersagen, wem eine Immuntherapie vermutlich hilft und wie man sie weiter verbessern kann.“

So lassen sich zum Beispiel Abwehrzellen, die gegen Neoantigene reagieren, im Blut der Patienten nachweisen. Daran können Ärzte frühzeitig überprüfen, ob eine Immuntherapie voraussichtlich anschlagen wird und der Patient genügend spezifische Killerzellen gegen den Tumor aktiviert.

Die Tumor-Neoantigene, gegen die sich das Immunsystem richtet, unterscheiden sich von Patient zu Patient. Deshalb wollen Immunologen in Zukunft die wichtigen Neoantigene der individuellen Tumoren ermitteln. Anschließend lassen sich dem Patienten entnommene Abwehrzellen so verändern, dass sie die Neoantigene erkennen und den eigenen Tumor angreifen können.

Ton Schumacher promovierte von 1988-1992 am The Netherlands Cancer Institut im Labor von Hidde Ploegh, mit dem er im Anschluss als Postdoc für kurze Zeit ans Massachusetts Institute of Technology wechselte. Danach forschte Schumacher in der Arbeitsgruppe von Peter Kim am Whitehead Institute in Cambridge, USA. Seit 1996 arbeitet er am Netherlands Cancer Institute, zur Zeit als “Senior Member”. Ton Schumacher wurde unter anderem mit dem Pioneer Award, dem Amsterdam Inventor Award und dem „Stand up to Cancer-Dream Team Award“ ausgezeichnet. Er ist EMBO-Mitglied und erhielt 2010 einen “Advanced Grant“ des europäischen Forschungsrats ERC.

Die Meyenburg-Stiftung unter dem Dach des Deutschen Krebsforschungszentrums vergibt die Auszeichnung seit 1981. Dr. Marion Meyenburg, die Tochter des Stifterehepaars Wilhelm und Maria Meyenburg, wird den diesjährigen Preis zum Ende des Symposiums persönlich überreichen. Die Auszeichnung, die jährlich für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Krebsforschung vergeben wird, gehört zu den am höchsten dotierten Wissenschaftspreisen in Deutschland. Der Stellenwert dieser Auszeichnung zeigt sich auch daran, dass bereits zahlreiche Meyenburg-Preisträger mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurden: Andrew Fire, Meyenburg-Preisträger 2002, wurde im Jahr 2006 der Medizin-Nobelpreis verliehen. 2009 erhielt Elizabeth Blackburn, Meyenburg-Preisträgerin des Jahres 2006, den Nobelpreis für Medizin. Shinya Yamanaka, Meyenburg-Preisträger 2007, wurde 2012 ebenfalls mit dem Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet. Stefan Hell, Meyenburg-Preisträger 2011, erhielt den Nobelpreis für Chemie 2014.

Das Symposium beginnt um am 11. November 2015 um 14:30 Uhr im Hörsaal des Deutschen Krebsforschungszentrums. Einer der Redner ist Michel Sadelain vom Memorial Sloan Kettering Cancer Center in New York, der maßgeblich an der Entwicklung der CAR-T-Zell-Immuntherapien beteiligt war. Abwechslung zur Wissenschaft verspricht die Poetry Slam Show von Max Kennel und Julian Heun.

Interessierte sind herzlich zum Symposium eingeladen.

Ein Foto von Peter Ton Schumacher steht im Internet zur Verfügung unter:


 Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Über 1000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Krebsinformationsdienstes (KID) klären Betroffene, Angehörige und interessierte Bürger über die Volkskrankheit Krebs auf. Gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Heidelberg hat das DKFZ das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg eingerichtet, in dem vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik übertragen werden. Im Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK), einem der sechs Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung, unterhält das DKFZ Translationszentren an sieben universitären Partnerstandorten. Die Verbindung von exzellenter Hochschulmedizin mit der hochkarätigen Forschung eines Helmholtz-Zentrums ist ein wichtiger Beitrag, um die Chancen von Krebspatienten zu verbessern. Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft deutscher Forschungszentren.

Ansprechpartner für die Presse:

Dr. Stefanie Seltmann
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Deutsches Krebsforschungszentrum Im Neuenheimer Feld 280 69120 Heidelberg
T: +49 6221 42-2854
F: +49 6221 42-2968

Dr. Sibylle Kohlstädt
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsches Krebsforschungszentrum
Im Neuenheimer Feld 280
69120 Heidelberg
T: +49 6221 42 2843
F: +49 6221 42 2968






Mittwoch, 11. November 2015

Endspurt bei Jugend forscht: Am 30. November ist Anmeldeschluss für die Wettbewerbsrunde 2016




Jetzt online anmelden unter www.jugend-forscht.de

Wer 2016 bei der 51. Wettbewerbsrunde von Deutschlands bekanntestem Nachwuchswettbewerb dabei sein will, der sollte sich beeilen. Nur noch bis zum 30. November können Jungforscherinnen und Jungforscher bis 21 Jahre ihre Projekte anmelden. Jugendliche ab 15 Jahre starten in der Sparte „Jugend forscht“, jüngere Teilnehmerinnen und Teilnehmer ab Klasse 4 treten in der Juniorensparte „Schüler experimentieren“ an.

Die 51. Wettbewerbsrunde steht unter dem Motto „Neues kommt von Neugier!“. Junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die die Herausforderung annehmen und bei Jugend forscht teilnehmen, können zum Beispiel Erleichterungen für Menschen mit Behinderung konstruieren, zu erneuerbaren Energien forschen oder innovative Computersoftware programmieren. Interessant ist es, Tiere in ihrer Umwelt zu beobachten oder spannende chemische Prozesse zu analysieren. Auch können sich die jungen Talente mit moderner Robotertechnik befassen, komplexen physikalischen Phänomenen auf den Grund gehen sowie spannende mathematische Probleme lösen.

Für die Anmeldung zum Wettbewerb reicht es zunächst aus, wenn die Nachwuchswissenschaftler ihr Forschungsthema festlegen. Es kann frei gewählt werden, muss aber in eines der sieben Fachgebiete passen: Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Geo- und Raumwissenschaften, Mathematik/Informatik, Physik sowie Technik stehen zur Auswahl. Bis Anfang Januar 2016 kann dann in der Schule, im Schülerforschungszentrum oder zu Hause geforscht, getüftelt und experimentiert werden. Erst danach müssen die Teilnehmer eine schriftliche Ausarbeitung ihres Forschungsprojekts einreichen.

Ab Februar 2016 finden bundesweit die Regionalwettbewerbe statt, auf denen die jungen Talente ihre Forschungsprojekte einer Jury und der Öffentlichkeit präsentieren. Wer hier gewinnt, tritt im März und April auf Landesebene an. Dort qualifizieren sich die Besten für das 51. Bundesfinale, das vom 26. bis 29. Mai 2016 im Heinz Nixdorf MuseumsForum in Paderborn stattfindet. Auf allen drei Wettbewerbsebenen werden Geld- und Sachpreise im Gesamtwert von rund einer Million Euro vergeben.

„Auch in der 51. Wettbewerbsrunde erwarten wir wieder eine große Beteiligung“, sagt Dr. Sven Baszio, Geschäftsführender Vorstand der Stiftung Jugend forscht e. V. „Deutschlands bekanntester Nachwuchswettbewerb ist ein Markenzeichen, wenn es um kreatives, forschendes Lernen geht. Bei Jugend forscht werden die jungen Menschen individuell gefördert und können so ihr vorhandenes Potenzial optimal entwickeln. Für viele ehemalige Jungforscherinnen und Jungforscher war Jugend forscht das Sprungbrett für eine erfolgreiche Karriere.“

Das Formular zur Online-Anmeldung, die Teilnahmebedingungen und das Wettbewerbsplakat 2016 finden Sie unter www.jugend-forscht.de.

Pressekontakt:
Stiftung Jugend forscht e. V. 
Dr. Daniel Giese 
Baumwall 5 
20459 Hamburg
Tel.: 040 374709-40 
Fax: 040 374709-99 

Für Frieden und Harmonie in der Partnerschaft, Ehe + Familie: ZWILLINGSLERNPROGRAMM. Bitte teilen.

Für Frieden und Harmonie in der Partnerschaft, Ehe + Familie: ZWILLINGSLERNPROGRAMM. Bitte teilen.
Impuls für eine Diskussion: Eine frühere Freundin gewährte mir den völligen Einblick in ihre Arbeit zur Diplom-Psychologin. Thema: „Alkoholismus und die Gewalt bei Männern.“ Später habe ich an einer Studie der Bundesregierung mitgearbeitet: Es ging um schwangere Frauen aus bildungsfernen Milieus. Viele Frauen, mit denen ich damals gesprochen habe, sahen keinen Ausweg, sich gegen ihren Mann zu wehren - viele von ihnen hatten auch deshalb das Ziel: Immer wieder schwanger zu werden - weil die Männern dann weniger, weniger brutal oder manchmal gar nicht geschlagen haben. Mein – inzwischen: UNSER – Gedanke: ZWILLINGSLERNPROGRAMM für Mädchen und Jungen: A-Zwilling: Selbstverteidigungsausbildung für Mädchen und Jungen. B-Zwilling: Psychologische Ausbildung für Jungen und Mädchen. Ab der Grundschule verpflichtend für alle Kinder. Ziel: Das Ende der Gewalt in der Liebe, Partnerschaft und in der Familie. Dazu haben wir Mails geschrieben an ☕ Bundesministerium für Bildung und Forschung☕ Ministerpräsident:innen der Länder ☕ Kultusministerkonferenz☕ Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft ☕ Kirchen. Nach dem GESETZ DER KRITISCHEN MASSE (Spieltheorie) kann den Frauen, Kindern – und auch Männern in der Zukunft geholfen werden. Erste Angesprochene haben sich gemeldet. Hintergrundinformation, Entwicklung und aktueller Stand gibt es mit dem Klick auf das Foto.

Lilli Cremer-Altgeld

Lilli Cremer-Altgeld
Lilli Cremer-Altgeld ist gelernte Print-, Radio- und Fernseh-Journalistin. Im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) hat sie über internationale Wirtschaftspolitik geschrieben. Als Universitätskuratorin leitete sie den Arbeitskreis Presse an der Privaten Universität Witten/Herdecke. Sie hat an der Fortbildungsakademie der Wirtschaft in Köln, Leipzig und Dresden Kommunikation unterrichtet und wurde aufgenommen als Mitglied im Rednerlexikon für Deutschland, Österreich und die Schweiz. Ihre Seminare und Vorträge führten sie durch Deutschland, Europa, in die USA, in die Karibik und nach Afrika. Von der Stadt Köln ist Cremer-Altgeld für Ihre Arbeiten mit dem Museumsportrait 'Kölner Persönlichkeiten' ausgezeichnet worden ebenso wie mit der gleichnamigen Veröffentlichung von Professor Alphons Silbermann und Peter H. Fürst. Auswahlkriterien waren: Wer »hervorragend geeignet erschien, sein Köln in all seiner Lebendigkeit und Farbigkeit, seiner menschlichen Wärme und hohen Intellektualität zu vertreten.« Cremer-Altgeld ist Bloggerin. Sie interviewt Menschen aus allen sozialen Milieus: unbekannte, unerkannte, bekannte, berühmte und weltberühmte Persönlichkeiten. Sie schreibt und arbeitet als Beraterin für Wirtschaftsunternehmen, Institutionen und Prominente aus Politik, Wirtschaft und Kultur lillicremeraltgeld@t-online.de

Kontakt zu Lilli Cremer-Altgeld

Name

E-Mail *

Nachricht *

Wie finde ich heraus, ob ich hochbegabt bin?


Wenn Sie sich die Frage stellen: „Wie finde ich heraus, ob ich hochbegabt bin?“ – dann werden Sie hier Antworten finden. Ich habe die Informationen davon abhängig gemacht, wie gesichert Sie wissen wollen, ob Sie hochbegabt sind. Deshalb meine Frage an Sie: „Wie GESICHERT wollen Sie wissen, ob Sie hochbegabt sind?“

Meine Antworten lassen sich in drei Kategorien einteilen:

Sicherheitsstufe 1: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“ – hier können Sie mal schnuppern, wie Hochbegabte so ticken.

Sicherheitsstufe 2: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“ – hier bekommen Sie Tipps, was Sie tun können, um herauszufinden, ob Sie tendenziell hochbegabt sind.

Sicherheitsstufe 3: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“ – Adressen. Hier können Sie sich zum IQ-Test anmelden. Das Ergebnis des IQ-Test sagt Ihnen, wie hoch Ihr IQ ist. Ist er über 130 Punkte, sind Sie hochbegabt. Über 145 Punkte sind Sie höchstbegabt.

Aber was ist überhaupt HOCHBEGABUNG?

Die Antwort ist einfach. Treffend hat sie einmal der Psychologe Dr. Jürgen vom Scheidt so beantwortet: „Es ist das intellektuelle Potenzial von jemandem, der in einem der gängigen und anerkannten Intelligenztest einen IQ-Wert von 130 Punkten und mehr erzielt. Dies betrifft, streng genommen, 2,27 Prozent der Bevölkerung.“http://www.hyperwriting.de/loader.php?pid=276 Stand: 20.09.2015

Und was ist HÖCHSTBEGABUNG?

Ganz einfach. Dr. Sylvia Zinser schreibt: „Ist der IQ über 145 so spricht man von Höchstbegabung.“ http://zinser.no-ip.info/~szinser/gifted/faqhg.htmlx Stand: 19.09.2015

Allen Hochbegabten und Höchstbegabten empfehle ich das informative, spannende und vergnügliche „Sylvia Zinser's Sammelsurium“http://zinser.no-ip.info/~szinser/ Stand: 19.09.2015 Hier erfahren Sie nicht nur etwas über den IQ, sondern auch über „Brot, Schwaebische Traeubleskuchen sowie über diverse Weihnachtsplätzchen“http://zinser.no-ip.info/~szinser/backen.htmlx Stand: 19.09.2015

Sicherheitsstufe 1: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“

Man sagt oft von Hochbegabten: „Die haben eine 1 (Bestnote) in Mathe – können aber ihre Schuhe nicht richtig zubinden“. Soll heissen: das Denken funktioniert (in bestimmten Bereichen) ausgezeichnet – aber im Alltäglichen kommen sie mit bestimmten Situationen nicht gut zurecht. Nach meinen Erfahrungen ist diese Aussage für einige Hochbegabte wirklich sehr zutreffend – für andere weniger bis gar nicht.

Ich kenne das aus eigener Erfahrung. Bei meinem Mathelehrer hatte ich so gut wie immer eine 1. Allerdings hatte ich auch eine Mathelehrerin. Sie war eher der Typ „Geschichtenerzählerin“. Sie sprach gerne über ihre Lieblingsrezepte, ihre Backkunst und ihren Hund. Ich war so damit beschäftigt, herauszufinden, was das mit Arithmetik zu tun hatte, dass ich ihr, wenn es denn mal was zu rechnen gab, kaum noch folgen konnte.

Meine Noten in Mathe lagen bei ihr im Mittelfeld. Und ich war richtig dankbar als der in meinen Augen „richtige“ Lehrer kam. Der mir Mathe so erklärte, dass ich es verstanden habe. Ich machte Überstunden in Mathe und liess mir extra Hausaufgaben geben. Nein, ich war keine Streberin. Ich hatte einfach Spass an Problemlösungen. Aber wenn ich meine Strickjacke zuknöpfen sollte – da gab es Stress für mich. Jedenfalls dieser Lehrer schickte mich zum Schulpsychologen, der mich positiv auf Hochbegabung testete. Da er sagte: „Du darfst mit niemandem darüber reden, dass Du diesen IQ von … hast.“ – dachte ich: vielleicht ist es eine Krankheit oder sonst wie ansteckend. Ich habe nie darüber gesprochen. Erst vor gut zehn Jahren habe ich mich in meiner Familie geoutet.

Meine Kollegin Alexandra in unserem Markt- und Sozialforschungs-Institut war da ähnlich unterschiedlich in ihrer Mathe-Begabung. Obwohl sie ein echtes Mathe-Genie ist, gab es auch für sie Grauzonen. Normalerweise hörte sie von einer Aufgabe oder schaute auf das Papier. Und schwupp – schon hatte sie die Lösung. Manchmal trat sie einen Wettstreit mit unserem Computer an. Nicht immer war unser PC der Gewinner. Doch dann gab es für sie echte Herausforderungen: Wenn sie ohne Hilfsmittel Prozent rechnen sollte, versagte sie fast jedes Mal. Nicht mal 10 Prozent von 100 konnte sie richtig errechnen. Allein bei dem Wort „Prozentrechnen“ driftete sie immer ab. Im Laufe der Zeit wurde es allerdings besser.

Ich will damit sagen: Nicht alle Hochbegabte sind Mathe-Genies. Nicht alle Mathe-Genies sind fehlerlos. Tröstlich ist, was Albert Einstein einmal über Mathe gesagt hat: „Mach' dir keine Sorgen wegen deiner Schwierigkeiten mit der Mathematik. Ich kann dir versichern, dass meine noch größer sind.“

Mit anderen Worten: Nicht jeder Hochbegabte glänzt in Mathe. Eine Klientin von mir war die Vorgesetzte der ehemaligen Lehrerin eines Fußballnationalspielers (Weltmeister!). Er hatte wenig Interesse an Zahlen und sagte bereits in jungen Jahren zu der Lehrerin: „Warum soll ich Rechnen lernen? Ich werde mal ein berühmter Fußballspieler. Und dann kann ich mir so viele Rechenkünstler leisten wie will.“ Die Lehrerin staunte. Doch der Junge hatte Recht. Er ist hochbegabt UND hochsensitiv.

Hochbegabte können sehr gut oder gut rechnen – oder auch gar nicht. Was sind nun die die typischen Eigenschaften von Hochbegabten?

Gehen wir noch einen Schritt zurück. Genauso wie nicht alle Kölner lustig sind, nicht alle Münchner Lederhosen tragen und nicht alle Hamburger einen Segelschein haben – so sind auch nicht alle überdurchschnittlich intelligenten Menschen so oder so.

Nehmen wir einmal eine Einteilung der Hochbegabten vor, die Jürgen vom Scheidt heraus gearbeitet hat. Er unterteilt fünf (drei plus zwei) Gruppen. Selbstredend gibt es noch andere Kategorien – dazu komme ich noch.

Scheidt zufolge gibt es – vereinfacht ausgedrückt – bei den Hochbegabten, abhängig von dem Kriterium „Erfolg in der Schule, im Beruf“ folgende Trias:

O Ein Drittel, die ihre „Begabung erfolgreich verwirklicht“ haben. Sie sind Topmanager/innen, Spitzensportler/innen, Unternehmer/innen, Künstler/innen, Wissenschaftler/innen usw. Sie wurden z.B. von der „Studienstiftung des Deutschen Volkes“ oder anderen Institutionen erkannt und gefördert.

O Ein Drittel sind sogenannte „Latente“: Sie spüren, ahnen oder wissen um ihre Begabung, kommen aber nicht so einfach aus dem Quark. Die Psychologin und Expertin für Hochbegabung, Andrea Brackmann, schreibt in ihrem zweiten Buch, dass „Hochbegabung Mut erfordere“ http://www.klett-cotta.de/buch/Klett-Cotta_Leben!/Ganz_normal_hochbegabt/13265 Stand: 19.09.2015. Bei dieser Gruppe verstehen wir, warum das so ist.

O Ein Drittel sind nach Scheidt die „Underachiever“ („Minderleister“). Sie könnten schon – wollen aber (noch?) nicht erfolgreich sein. Speziell zu Minderleister/innen in der Schule noch einmal Sylvia Zinser: Ihr Geheimtipp J: MOTIVIEREN! http://zinser.no-ip.info/~szinser/gifted/faqhg.htmlx Stand: 19.09.2015

So, das sind unsere drei Gruppen – zwei kleine Gruppen fehlen noch:

O Es sind die „Entgleisten“: sie sind erfolgreich – aber auf kriminelle oder soziopathische Weise.

O Dies sind die Höchstbegabten wie etwa Einstein und Freud.

Alle Infos zu dieser Einteilung in der Veröffentlichung von Jürgen vom Scheidt: http://www.hyperwriting.de/loader.php?pid=276 Stand: 19.09.2015

Wer bis hierher tapfer durchgehalten hat – wird jetzt belohnt. Jeder Mensch, der denkt: Analyse? Mathe? Logik? Das sind jetzt nicht so meine Stärken. Ich bin eher der Musiker, die Malerin, der Tänzer, die Fotografin, der Praktiker. Gut so. Es gibt insgesamt sieben Felder der Hochbegabung: mein Bruder Helmut glänzt z.B. durch „Praktische Intelligenz“: Er erkennt sofort im realen Leben wie man es richtig zumindest aber besser machen kann. Mir bleibt diese Art zu denken verborgen. Zumindest müsste ich viele Bücher lesen, um diese Dinge verstehen zu können. Mir fällt es schon schwer genug, meine Jacke richtig zuzuknöpfen.

Prof. Werner Stangl zitiert Prof. Kurt Heller auf seinen Seiten zu den Themen „INTELLIGENZ UND HOCHBEGABUNG“ wie folgt:

„Nach Heller (2000) gibt es folgende Begabungsfaktoren:

O Intellektuelle Fähigkeiten (sprachliche, mathematische, technisch-konstruktive, abstrakte, begrifflich-logische, etc. Fähigkeiten)

O Sozial-emotionale Fähigkeiten

O Musisch-künstlerische Fähigkeiten

O Musikalische Fähigkeiten

O Kreativität (sprachliche, mathematische, technische, gestalterische, etc. Kreativität)

O Psychomotorische Fähigkeiten (Sport, Tanz, etc.)

O Praktische Intelligenz“

http://www.stangl-taller.at/TESTEXPERIMENT/testintelligenzhochbegabt.html Stand: 19.09.2015

Wir sehen: Hochbegabung ist spannend. Und es wird noch spannender.

Nehmen wir noch eine weitere Differenzierung vor: Hochbegabte sind oft auch hochsensibel und/oder hochsensitiv. Ihre Sinne sind stärker ausgeprägt. Zum einen (hochsensibel) sind ihre normalen Sinne (hören, riechen, schmecken, fühlen, sehen) intensiver (Künstler/innen, Star-Köch/innen, Parfümeur/innen – einige haben auch ein begnadetes „Fingerspitzengefühl“ wie etwa Handerker/innen und Chirurg/innen u.a.m.). Und/oder andererseits ist ihre Wahrnehmung (hochsensitiv) tiefer: Diese Hochbegabten haben den sechsten (hellhörig), siebten (hellfühlig) und achten (hellsichtig) Sinn wie etwa Goethe, Einstein und Leonardo da Vinci. Wie sagte Albert Einstein?: „Was wirklich zählt, ist Intuition.“

Bei einer solchen Differenzierung: Wo gibt es da noch Gemeinsamkeiten?

Ich fange mal mit den Tendenzen an: Diejenigen, die in der ‚Flüchtlingszeit im Sommer 2015‘ kreativ, beherzt und schnell helfen – können hochbegabt sein. Denn diese Merkmale findet man oft unter den hohen IQ’lern. Der eine organisiert geschickt, die andere übersetzt, der nächste weiss, wer wo wie helfen kann. Schnelligkeit ist für Hochbegabte so natürlich wie das Atmen. Klar, dass nicht jede/r in allen Bereichen gleich schnell ist. Wenn Sie wüssten, wie lange ich brauche, um meine Jacke zuzuknöpfen …

Doch weiter: Gerechtigkeit für jedermann ist stark vorhanden bei den Begabten ebenso so wie vernetztes Denken und Handeln. Nach Andrea Brackmann gehört das „Mehr von allem“ oft zum Repertoire. Wie etwa das „Erfassen kompletter Zusammenhänge“, „Auffinden vielfältiger Lösungswege“ sowie „hohes Einfühlungsvermögen“. Wie gut, dass Hochbegabte oft nur wenig Schlaf brauchen (4 bis 6 Stunden).

Selbstredend gibt es nicht nur diese sonnigen Seiten der hochtalentierten Menschen. Ihre Schattenseiten sind nicht nur für die Beteiligten selbst unangenehm: Oftmals übersteigerte Konzentration bei den SPEZIALISTEN auf ein Spezialthema (Musik oder Sport oder Politik oder Finanzen oder Sprachen oder oder oder). Bei denGENERALISTEN ist es etwas anders: Hier überwiegt die Vielseitigkeit, die sich in mehreren Berufen und Hobbies zeigt. Bei beiden wird die Familie, werden Freund/innen und Kolleg/innen schon mal etwas vernachlässigt. Denn Hochbegabte sind oft Perfektionist/innen. Und es kann mal etwas länger dauern bis sie mit ihrer Arbeit zufrieden sind.

Routine ist ihnen oft ein Gräuel. Manche finden kreativ alternative Wege um dieser Routine immer wieder auszuweichen. Andere plagen Zweifel und Gewissensbisse. Geduld ist ebenfalls keine Stärke der Hochbegabten. Auch nicht begabt sind diese Menschen, wenn es um „einfache Aufgaben“ geht. Die Hochtalentierten sind zumeist empfindlich. Empfindlich gegenüber Lärm, Licht und manche auch gegenüber Berührungen.

So ist es zu verstehen, dass Hochbegabte an bestimmten „Allergien“ leiden, die Andrea Brackmann in ihrem Buch so schlüssig schreibt. Es sind die „hässlichen Worte“ für Hochbegabte wie etwa „Betriebsausflug“, „Stammtisch“, „Schützenfest“, „Höflichkeitsfloskeln“, „Grossraumbüro“. http://www.klett-cotta.de/buch/Klett-Cotta_Leben!/Ganz_normal_hochbegabt/13265 Stand: 19.09.2015

Hingegen lieben Hochbegabte oft „Querdenker/innen“, „Nobelpreisträger/innen“, „Verarbeitungsgeschwindigkeit“, „Freiheit“, „Endlos-Fragen“, „Monologe“ sowie „Spezielle Themen wie etwa die frühkindliche Entwicklungsphase des Kaiserschnurrbarttamarins, die Pflege der Araukarie oder den „Compte rendu au Roi“ des Finanzminister Jacques Neckers in der Zeit der Französischen Revolution.

Für Hochbegabte ist das alles „normal“ – während das „Normale“ schon sehr schwierig sein kann. Viele habe da ein Selbstverständnis wie Albert Einstein: "Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig."

Wenn Sie das alles gelesen haben, sind Sie an Hochbegabung interessiert. Die anderen haben eh längst das Weite gesucht. Vielleicht wollen Sie genauer wissen, ob Sie hb sind – „hb“ ist das Kürzel bei den „HB“ (Hochbegabten) für „hochbegabt“. Und deshalb gehen wir jetzt auf die nächste Stufe über.

Sicherheitsstufe 2: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“

Ich habe hier IQ-Informationen zusammen gestellt, die Ihnen eine Tendenz Ihrer Begabung aufzeigen können.

O Den ersten IQ-Test habe ich 2005 in der Veröffentlichung von Jürgen vom Scheidt gefunden http://www.hyperwriting.de/loader.php?pid=276Stand: 19.09.2015. Obwohl ich mit einiger Skepsis an diese Fragen heranging – mein Test beim Schulpsychologen hat damals mehr als eine Stunde gedauert, wie soll man in wenigen Minuten ein ähnliches Ergebnis erzielen können? – war die Antwort jedoch fast exakt dieselbe, die ich Jahre zuvor vom Psychologen in meiner Schule erhalten habe. Chapeau! Für den Autor.

O Auch wenn mir die Headline sehr plakativ erscheint – diese Information verdient ebenfalls Ihr Interesse: „IQ-Test: Gehören Sie zur Grips-Elite?“ http://www.spiegel.de/unispiegel/wunderbar/iq-test-gehoeren-sie-zur-grips-elite-a-505427.html Stand: 19.09.2015

O Ein weiterer Test, der Ihnen tendenziell Informationen über Ihre Begabung geben wird, ist von der „Süddeutsche Zeitung“: „Der kostenlose IQ-Test online mit Sofortergebnishttp://iqtest.sueddeutsche.de/ Stand: 19.09.2015

O “MENSA” ist das grösste Netzwerk für Hochbegabte. Der Mensa Online-Test ist jedoch eher ein „Spiel“ als ein zuverlässiges Instrument der Begabungsanalyse. Wenn Sie Lust haben: Spielen Sie mal. Mensa weist ausdrücklich darauf hin: „Sie sollten die Ergebnisse dementsprechend nicht allzu ernst nehmen.“https://www.mensa.de/online-iq-test-raetsel/mensa-online-test/Stand: 20.09.2015

O Und hier ist die englische Variante von MENSA International: „Mensa Workout“ https://www.mensa.org/workout/quiz/1 Stand: 20.09.2015

Sicherheitsstufe 3: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“

Wenn Sie jetzt bereit sind und der Stunde der Wahrheit – dem wirklich und wahrhaftigen IQ-Test – ins Auge blicken wollen… Dann melden Sie sich an – zum anerkannten IQ-Test.

Meine Empfehlungen:

O Mensa. Der Test dauert 90 Minuten, kostet 49 Euro und wird in 80 Städten in Deutschland durchgeführt. Getestet werden Menschen ab 14 Jahre. https://www.mensa.de/intelligenztest Stand: 20.09.2015

O Bei einer Psychologin – einem Psychologen – aus dem ExpertenkreisHOCHBEGABUNG/POTENTIALE der Sektion "Freiberufliche Psychologen" im Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) e.V. den IQ-Test machen http://www.die-hochbegabung.de/german/index.html Stand: 20.09.2015

O Sie fragen im Familienkreis, bei Freund/innen oder in der Schule/Universität nach einer Empfehlung für den IQ-Test.

Ich drücke schon mal die Daumen!

Für das CAMPUS-RADIO Bonn interviewte ich einmal die höchstbegabte „First“ Lady – Gründungsmitglied – von Mensa Deutschland, Dr. Ida Fleiß. Dabei lernte ich eine kluge, warmherzige und höchst kreative Dame kennen, der es „zu simpel“ war, ihren „Doktor“ in Europa zu machen. Kurz entschlossen reiste sie nach Asien, lernte die Sprache und schaffte auf Anhieb ihre Promotion. Sie konnte schon immer weit und um die Ecke denken.

Als ich sie jedoch fragte: Haben wir schon für jede Intelligenz ein angemessenes Messverfahren – will sagen: Können wir schon jede Begabung testen – sagte sie traurig: Nein. Daran müssen wir noch arbeiten.

Ich möchte diese Erkenntnis all denen mit auf den Weg geben, die sich zwar für hochbegabt halten, aber in einem der IQ-Tests nicht die Schallgrenze von 130 durchbrechen konnten.

Allen Menschen, die Spass an Mathe haben – ja, die speziell eine Vorliebe für das Kopfrechnen hegen, empfehle ich die Seite eines Freundes von Ida Fleiss: Dr. Dr. Gert Mittring http://www.gertmittring.de Gert Mittring ist der amtierende Weltmeister im Kopfrechnen.

© Lilli Cremer-Altgeld, 2015

Wissenschaftsautor Ernst Probst schreibt über "Rekorde der Urzeit"

Wissenschaftsautor Ernst Probst schreibt über  "Rekorde der Urzeit"
Mammut von Othenio Abel

Mammutprojekte gibt es nicht

Wiesbaden – Die in der Politik, in den Medien, in der Wirtschaft und in der Wissenschaft oft gebräuchlichen Begriffe Mammutprogramm, Mammutprojekt, Mammutaufgabe, Mammutsitzung oder Mammutehe im Sinne von etwas besonders Großem sind völlig fehl am Platz. Denn das eiszeitliche Mammut mit dem wissenschaftlichen Artnamen Mammuthus primigenius war in Wirklichkeit nicht das größte Rüsseltier, sondern mit einer Schulterhöhe von etwa 3 Metern kleiner als ein heutiger Afrikanischer Elefant.

Darauf weist der Wiesbadener Wissenschaftsautor Ernst Probst in seinem Taschenbuch "Rekorde der Urzeit" hin, das bei „GRIN Verlag für akademische Texte" erschienen ist. Die größten Elefanten sind – laut Probst – die Waldelefanten (Palaeoloxodon antiquus) und Steppenelefanten (Mammuthus trogonterii) im Eiszeitalter gewesen, die eine Schulterhöhe von ungefähr 4,50 Metern erreichten. Er glaubt aber nicht, dass statt Mammutprogramm und Mammutsitzung künftig Waldelefanten- oder Steppenelefantensitzung gesagt werden wird.

Mammute existierten im Eiszeitalter (Pleistozän) etwa vor 250.000 bis 12.000 Jahren in Europa., aber auch in Asien, Amerika und Afrika. Sie sind durch ein dichtes Fell mit bis zu 35 Zentimeter langen Wollhaaren und darüber liegenden Deckhaaren gut gegen Kälte geschützt gewesen.

Außerdem hatten sie eine 3 Zentimeter dicke Haut und eine dicke Fettschicht. Ihre Stoßzähne waren bis zu 4 Meter lang und wogen pro Exemplar drei Zentner. Damit konnten sie Schnee wegschaufeln, um an die darunter befindliche pflanzliche Nahrung zu gelangen. Über das Aussehen der Mammute weiß man gut Bescheid, weil in Sibirien und Alaska insgesamt mehr als 40 Kadaver im Dauerfrostboden geborgen wurden.

Weblink:
Rekorde der Urzeit bei „GRIN"
http://www.grin.com/e-book/92279/rekorde-der-urzeit

Foto: Saskia-Marjanna Schulz